Von der Praxis – für die Praxis:
Intensive Beratung für Anfänger und Profis ist ein wichtiger Bestandteil unserer Firmenphilosophie. Deshalb führen wir alljährlich im Frühjahr ein aus Theorie- und Praxisteil bestehendes Buckfastseminar durch.
Des Weiteren haben Sie über die Sommermonate einmal monatlich Gelegenheit im Rahmen unserer Samstagskurse Herrn Wagner bei der Arbeit mit den Bienen über die Schulter zu schauen.
Unsere Kurse sind keine Konkurrenz zu den Imkervereinen, sondern eine hilfreiche Unterstützung und allen Betriebsarten zugewandt. Es spielt keine Rolle mit welcher Bienenrasse Sie arbeiten.
Soweit nicht anders aufgeführt, ist die Teilnahme kostenlos – um Anmeldung wird dennoch gebeten.
- geeignet für Anfänger und Fortgeschrittene
Das Bienenjahr ist um, daher finden aktuell keine Praxis-Schulungen statt. Sobald Termine für 2025 feststehen, werden wir sie hier sowie auch
auf unserem Instagram-Kanal veröffentlichen.
Einfach Wagner_Imkertechnik folgen und gelegentlich reinschauen:
Ihr Team Imkertechnik Wagner
⇓ ⇓ ⇓ Auch an dieser Stelle gibt Ernst Wagner gerne seine Erfahrungen an Imkerkollegen weiter: ⇓ ⇓ ⇓
Warum eine Tränke in der Nähe Ihres Bienenstands unerlässlich ist:
Wasser ist für Bienen genauso wichtig wie für alle anderen Lebewesen. Es spielt eine entscheidende Rolle im Bienenstock – von der Aufrechterhaltung der Bruttemperatur bis hin zur Produktion von Nahrung für die Bienenlarven. Doch was passiert, wenn sich in der Nähe Ihres Bienenstands keine natürliche Wasserquelle befindet? In solchen Fällen ist das Aufstellen einer Tränke von größter Bedeutung.
Die Bedeutung von Wasser für Bienen
Bienen benötigen Wasser aus verschiedenen Gründen:
- Kühlung des Bienenstocks: An heißen Tagen nutzen Bienen Wasser, um den Bienenstock zu kühlen. Sie verteilen Wassertröpfchen im Stock und erzeugen durch Flügelschläge Verdunstungskälte.
- Verarbeitung von Nektar: Wasser hilft bei der Verdünnung und Umwandlung von Nektar in Honig.
- Nahrung für die Brut: Das Wasser wird auch für die Herstellung von Futterbrei verwendet, mit dem die Bienen die Brut füttern. Besonders bei der Fütterung mit Futterteig.
Herausforderungen bei fehlenden Wasserquellen
Wenn es keine nahegelegenen natürlichen Wasserquellen wie Teiche, Flüsse oder Pfützen gibt, müssen Ihre Bienen lange Strecken zurücklegen, um Wasser zu finden. Dies kostet wertvolle Energie und Zeit, die sie sonst für das Sammeln von Nektar und Pollen nutzen könnten. Zudem besteht das Risiko, dass die Bienen sich an unsicheren Orten wie Swimmingpools oder mit Pestiziden belasteten Wasserstellen versorgen, was für den Bienenstock gefährlich sein kann.
Die Lösung
Eine eigene Tränke in der Nähe Ihres Bienenstands. Sie hilft Ihren Bienen, wertvolle Energie zu sparen und stets sauberes Wasser zur Verfügung zu haben. Damit tragen Sie nicht nur zur Gesundheit und Produktivität Ihres Bienenstocks bei, sondern fördern auch das Wohlbefinden Ihrer Bienen.
Tipps zur Einrichtung einer Bienentränke
Beim Aufstellen einer Bienentränke sollten Sie einige Punkte beachten:
- Sicherheit: Stellen Sie sicher, dass die Tränke flach ist oder über einen sicheren Landeplatz für die Bienen verfügt, damit sie nicht ertrinken.
- Sauberkeit: Wechseln Sie das Wasser regelmäßig, um eine Verunreinigung zu vermeiden und die Wasserqualität hoch zu halten.
- Standortwahl: Platzieren Sie die Tränke an einem sonnigen, windgeschützten Ort in der Nähe des Bienenstands.
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Zwei Fragen beschäftigen die Imker im Frühjahr:
1. Reizfütterung - Ja oder nein?
2. Wie arbeite ich richtig mit "angepasstem Brutraum"?
Reizfütterung – Ja oder nein?
Wir imkern im Einklang mit der Natur! Das heißt: In unserer Region sollte man den Bienenvölkern bereits nach der Honigernte genügend Futter reichen, damit diese bis zur nächsten Frühjahrstracht versorgt sind.
Von Reizfütterung im Frühjahr hält Ernst Wagner nichts!
Reizfütterung kann sich auf die Völker nur negativ auswirken, da es z.B. wieder zu Kälteperioden kommen kann oder die Völker in Schwarmstimmung versetzt werden.
Auch das Anreichen von angereichertem Eiweißfutterteig ist aus Sicht von Ernst Wagner völlig unnötig. Die Bienen finden im Frühjahr genügend frischen Pollen, welcher durch nichts ersetzt werden kann.
Imkern im Einklang mit der Natur bedeutet auch darauf zu vertrauen, dass der Bien das bessere Gefühl dafür hat, wie sich die Natur im Frühjahr entwickelt, als der Imker.
Wollen wir Imker den Bienen Gutes tun, so füttern wir genügend ein, sodass diese im Frühjahr noch ausreichend Futtervorräte haben.
Nicht vergessen: Über die brutfreien Wintermonate wird nur 1/3 des Futters verbraucht, während zur Frühjahrsentwicklung die anderen 2/3 des Futtervorrats aufgebraucht werden.
Arbeit mit „angepasstem Brutraum“?
Den „angepassten Brutraum“ hat es schon zu Urgroßvaters Zeiten gegeben.
Heute werden immer mehr Varianten erfunden, mit denen der einfache Imker nichts anfangen kann. Jeder, der glaubt etwas mehr als andere über das praktische Imkern zu wissen, erfindet eine neue Methode.
Aus Sicht von Ernst Wagner gibt es im zeitigen Frühjahr nur zwei Eingriffe:
- Futterausgleich
Dieser Eingriff erfolgt nachdem für die Bienen ca. 1-2 Wochen Flugwetter geherrscht hat.
Mit Hilfe der beiden Wärmeschiede grenzen wir das Brutnest ein, sodass das Bienenvolk neben der Brut genügend Futter bis zum nächsten Eingriff hat.
Zum Beispiel erhalten drei gut besetzte Waben mit Brut links und rechts vom Brutnest jeweils eine Futterwabe. Bei Dadant sind dies ca. 3-4 kg je Futterwabe. Dies sollte bis zur nächsten Kontrolle nach etwa einem Monat ausreichen.
Die restlichen Futterwaben bleiben hinter dem Wärmeschied. Für starke Völker, bei denen Ernst Wagner das Gefühl hat, das Futter könnte nicht ausreichen, entnimmt er von anderen Völkern mit einem Überschuss die Futterwaben.
- Bienen- und Brutausgleich nach 4 – 6 Wochen
Vor der Tracht versuchen wir unsere Völker gleich stark zu machen. Starke Völker verkraften diesen Eingriff bevor die Tracht in Sicht ist - schwachen Völkern wird dadurch geholfen.
(Gleich starke Völker erleichtern die Arbeit während des Sommers, weil mit allen Völkern gleich verfahren werden kann.)
Zum Ausgleich entnimmt man den starken Völkern Brutwaben, welche kurz vor dem Schlüpfen stehen, mit samt der Bienen und reicht sie den schwächeren Völkern. Achtung: Natürlich ohne die Königin!
Sofern man zwei oder mehr Bienenstände hat, erfolgt der Austausch zwischen den Ständen.
Sobald es in die Trachtzeit geht, sitzen unsere Völker auf 7 – 8 Brutwaben + 1 Drohnenrahmen.Die Drohnenbrut wird bei uns nicht geschnitten. Sie dient dazu Drohnenbrut von anderen Brutwaben fernzuhalten. Der Drohnenrahmen ist immer an erster Stelle hinter dem Schied. Bei Kontrollen sagt der Drohnenrahmen 50 % über die Stimmung im Volk aus.
Somit sind alle Völker bereit zum Aufsetzen der Honigzargen. Die erste Honigzarge sollte immer aus ausgebauten Waben (keine Mittelwände) bestehen und im Kaltbau aufgesetzt werden. Die ausgebauten Waben werden eher für den Honigeintrag angenommen. Später wird die erste Honigzarge um 180° gedreht und gleichzeitig die 2. Zarge mit Mittelwänden oder ausgebauten Waben aufgesetzt. Dieser Arbeitsschritt trägt dazu bei, dass immer alle Waben von vorne bis hinten gleichmäßig verdeckelt werden.
Die Honigwaben werden immer in gleicher Richtung wie die Brutwaben aufgesetzt – niemals in entgegengesetzter Richtung.
Soweit die Ratschläge von Ernst Wagner. Seine erfolgreiche Imkerei spricht für sich.